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Ergebnisse für Zweck
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  1. 100%

    ... einen Fortschritt der Kunst bedeutete. Die von sich selbst zu immer weiterer Autonomisierung verdammte Avantgardekunst flieht ihre Geschichte ohne Ziel, wenn nicht diese Flucht selbst ihr Ziel und Zweck ist. Die Avantgardekunst gleicht insofern dem Herrn in Kafkas Erzählung "Der Aufbruch", welcher auf die Frage des Knechtes, wohin er reite, antwortet: "Ich weiß es nicht, nur weg ... der Gesellschaft und ihrer eigenen Tradition bestimmen kann, ist sie nun gefordert, eine positive Selbstdefinition zu finden. Statt dem Autonomieideal zu entsprechen und nach wie vor ihren einzigen Zweck in der gesellschaftlichen Zwecklosigkeit zu sehen, bedarf die Kunst nun außerhalb ihrer selbst liegender heteronomer Zweckbestimmungen, um fortexistieren und sich weiterentwickeln zu können. Die Frage, wie nach dem ... Unabhängigkeit getroffen werden können, ist eben die entscheidende Frage der Autonomie von Kunst heute. Die Fortsetzung der Autonomie scheint möglich, wenn Kunst sich jene, ihr nun unentbehrlichen heteronomen Zwecke nicht oktroyieren läßt, sondern aus sich selbst heraus autonom setzt. Für die künstlerische Praxis bedeutet die Notwendigkeit der Zwecksetzung konkret, daß sie Außenperspektiven aufnimmt und mögliche, künstlerisch zu erfüllende Funktionen, die von allgemeinem Interesse sein können, als heteronome Zwecke erfindet oder bereits vorhandene Zwecke sich anzuverwandeln sucht. Insofern diese Zwecke heteronom sind, weil sie der Kunst nicht nur zur Selbstbestimmung dienen, aber eben auch autonomen Charakter haben, weil sie von der ... >>

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    ... den Sachzwang der künstlerischen Selbstbestimmung prinzipielle Grenzen, so daß beide Komponenten schöpferischer Selbstbestimmung faktisch als Fremdbestimmung aufzufassen sind. Freilich dient die Fremdbestimmung ausschließlich dem Werk und somit dem Zweck, den sich der Künstler, ob wissentlich oder unwissentlich, selbst auferlegt hat. Wegen dieses "Selbstzwecks" gilt die immanent-ästhetische Fremdbestimmung der gesellschaftlich fundierten Fremdbestimmung denn auch nicht als gleichwertig ... überdies der Fremdbestimmung, die ihr freilich nicht vom immanent-ästhetischen Sach- und/oder Naturzwang her, sondern - wie jedem wirklichen Arbeiten - ausschließlich aus der Orientierung an einem externen gesellschaftlichen Zweck zuwachsen kann. Diese Art der Zweckorientierung ist der Kunst allerdings verwehrt, wenn sie ihre große Errungenschaft in der Moderne: die Durchsetzung und Wahrung ihrer Autonomie behaupten will. Infolgedessen ... Interessen und Ansprüche dem Rezipienten bzw. der Rezeptionsgeschichte überlassen. Die klassischen Werke der Moderne haben Zweckcharakter nur als Selbstzweck, der sich auch dann durchsetzt, wenn die Künstler kunstexternen Zwecken gehorchen und auf den Rezipienten religiös, moralisch oder politisch einwirken wollen. Denn stets verfolgen sie diese Absicht durch eine materiale Vervollkommnung des Werkes. Insofern kann das klassische, autonome Werk keinesfalls als ein externer, "kunstfremder" Zweck fungieren. Aber als Garant ästhetischer Erfahrung ist das Kunstwerk unersetzlich und - eingedenk dessen, daß "die Kunst im Werk west" (25) - als eigentlicher Zweck jeder autonomen Kunstpraxis unbedingt zu wahren. Allerdings darf das Werk, soll es Ertrag künstlerischer Arbeit sein, kein ausschließlich kunstimmanenter Zweck bleiben, sondern muß gleichermaßen gesellschaftlichen Ansprüchen genügen. ... >>

  3. 91%

    ... Folgen für sich und seine Mitmenschen zu beurteilen. Der vernunftbegabte Mensch begreift seine Existenz, aber auch die Existenz jedes anderen Menschen, als Selbstzweck und nicht als Mittel zum Zweck und ist dadurch in der Lage, verantwortlich gegenüber anderen zu handeln. Durch die Begründung der Menschenrechte und Menschenwürde in der Vernunft wird das Naturrecht zum säkularisierten Vernunftrecht. Diese ... 169 Nach Kant hat jedes vernünftige Wesen eine metaphysische Würde, die jedoch keine anthropozentrische Eigenschaft ist, denn nicht nur der Mensch, sondern die vernünftige Natur insgesamt existiert als Zweck an sich: "Autonomie ist also der Grund der Würde der menschlichen und jeder vernünftigen Natur."170 Dabei ist die Aussage Kants, dass die vernünftige Natur als Zweck an sich selbst existiert,171 die weitestgehende Ausdrucksform von Personalität und Gerechtigkeit. Auf dieser Aussage beruht begründungstheoretisch der kategorische Imperativ. Dabei sollte aber nach Ansicht Sturmas nicht so ... Gehalt des Arguments ist der durch Gegenseitigkeits- und Anerkennungsbeziehungen erzwungene Schritt des Selbst hin zum Anderen. Die andere Person ist damit sich selbst in genau der gleichen Weise Zweck an sich selbst, wie das Ich Zweck an sich selbst ist.172 Kant baut auf die menschliche Existenz als Selbstzweck seine Theorie der Weltbürgerrechte auf. Die Menschlichkeit eines jeden besteht darin, den Selbstzweck als ... >>

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    ... der Selbstbestimmung des Künstlers, so daß faktisch die beiden Komponenten schöpferischer Selbstbestimmung als Fremdbestimmung aufzufassen sind. (56) Allerdings dient diese Fremdbestimmung einzig dem Werk und somit ausschließlich dem Zweck, den der Künstler, ob wissentlich oder unwissentlich, sich selbst auferlegt hat. Wegen dieses 'Selbstzwecks' aber gilt solche immanent-ästhetische Fremdbestimmung der gesellschaftlich fundierten Fremdbestimmung denn auch nicht als ... immer noch der Fremdbestimmung, die ihr freilich nicht vom immanent-ästhetischen Sach- und/oder Naturzwang her, sondern - wie jedem wirklichen Arbeiten - ausschließlich über die Orientierung an externen gesellschaftlichen Zwecken zuwächst. Eben diese Zweckorientierung ist aber der Kunst verwehrt, wenn sie die hier theoretisch aufgewiesene Möglichkeit der Selbstbestimmung und damit die Fortführung ihrer großen Tradition in der Moderne ... solche akzeptiert werden, je mehr sie sich selbst genügen. Als Selbstzweck haben mithin die klassischen Werke der Moderne zwar durchaus Zweckcharakter, aber nur im Sinn eines ausschließlich kunstimmanenten Zwecks. Dieser bleibt gerade auch dort ganz und gar kunstimmanent, wo der Künstler eigentlich kunstexternen Zwecken gehorcht, ja sie als religiöse, moralische oder politische Einwirkung auf den Rezipienten sogar selber verfolgt; denn er sucht sie stets durch eine entsprechende materialästhetische Vervollkommnung des Werkes zu erfüllen. Kann demnach das klassische, autonome Werk keinesfalls als externer, 'kunstfremder' Zweck dienen, so bleibt das Kunstwerk an sich als Garant für die Möglichkeit ästhetischer Erfahrung unersetzlich und ist eingedenk dessen, daß ,,die Kunst im Werk west" 27), als ... >>

  5. 88%

    ... Kunstproduktion und -rezeption in ihrer Komplexität konkret weder unmittelbar noch umfassend zu erkennen, so daß - auch um der Allgemeingültigkeit der Aussagen willen - von ihr abstrahiert werden muß. Zum Zweck solcher Abstraktion haben wir uns von folgenden methodischen Regeln leiten lassen: - mittels Generalisierung die besonderen Gegebenheiten der künstlerischen Tätigkeit so zu verallgemeinern, daß sie dem common-sense-Verständnis ... prinzipielle Grenzen der Selbstbestimmung des Künstlers, so daß beide Komponenten schöpferischer Selbstbestimmung faktisch als Fremdbestimmung aufzufassen sind. Freilich dient diese Fremdbestimmung einzig dem Werk und somit ausschließlich dem Zweck, den sich der Künstler- ob wissentlich oder unwissentlich -selbst auferlegt hat. Wegen dieses "Selbstzwecks" aber gilt solche immanent-ästhetische Fremdbestimmung denn auch der gesellschaftlich fundierten Fremdbestimmung keineswegs als ... Praxis gleichwohl noch keine Geltung als gesellschaftliche Arbeit erlangen. Dazu bedarf sie unabdingbar der Fremdbestimmung, die ihr indes - wie jeglichem Arbeiten- nur über die Orientierung an externen gesellschaftlichen Zwecken zuwächst Gerade diese Möglichkeit ist aber der Kunst verwehrt, wenn sie nicht ihre große Tradition in der Moderne: die Durchsetzung und Wahrung ihrer Autonomie preisgeben will. Daher kann ... Rezeption überlassen. Als Resultat solch absolut autonom bleibender, allein von der (wie immer im einzelnen verstandenen) Vollkommenheitsidee des Künstlers regierten Kunstpraxis ist das klassische Kunstwerk ein lediglich kunstinterner Zweck. Und selbst wo der Künstler über den Zweck des Werkes hinaus eigentlich kunstexterne Zwecke berücksichtigt, ja sie als religiöse, moralische oder politische Einwirkung auf den Rezipienten vielleicht sogar bevorzugt verfolgt, versucht er doch nach der ... >>

  6. 77%

    ... jede bewusst beabsichtigte Fremdbestimmung der Kunstpraxis absolut ausschliesst, versuchen Lingner / Walther im zweiten Schritt der Revision einen Modus der Fremdbestimmung zu finden, bei dem diese zwar an gesellschaftlichen Zwecken ausgerichtet ist, aber dennoch kunstimmanenten ästhetischen Ansprüchen nicht zuwiderläuft. Die höchste gesellschaftliche Zweckbestimmung der Kunst als Kunst (nicht etwa als Therapie oder Politik) sehen die Autoren verwirklicht, wenn ... nicht solcher Zielvorstellungen bedient, die auch ausserhalb der Kunst Bedeutung haben. Die Kunst muss also ihre Mittel, die sie im Interesse ihrer Autonomie entwickelt hat, zu Mittel für Zwecke machen, die nicht mehr nur in ihr selbst liegen. M.L. Interessant ist, dass die Kunst gerade unter dem Vorzeichen der Beliebigkeit, wie wir sie im Moment in ... z. B. wie «Von hier aus» rundherum marketinggemäss verwertet. Es handelt sich dabei - wenn man so will - um eine falsche Finalisierung, denn die Kunst wird hier primär dem Zweck, Wirtschaftsfaktor zu sein, untergeordnet. Das ist ihr als Kunst völlig inadäquat und ausserdem unvereinbar mit ihrer grossen Tradition. R.W. Unser Gedanke dagegen ist, dass die Kunst als ... haben, reichen dafür aus, künstlerischer Praxis zur Geltung als gesellschaftlicher Arbeit zu verhelfen. Dazu bedarf es eines ausserhalb der Kunst liegenden, genauer gesagt, ausserhalb des einzelnen Werkes liegenden Zweckes, an dem sich die Kunstpraxis orientiert. Bisher folgt sie einem kunstimmanenten Zweck, nämlich der höchstmöglichen Autonomie des Werkes. Vereinfacht könnte man sagen: Der Zweck, den die Kunst ausserhalb ihrer selbst aufsuchen müsste, ist der Mensch. Nicht der Mensch schlechthin ... >>

  7. 74%

    ... wird seine Selbstbestimmung desweiteren durch einen psychologischen Naturzwang eingeschränkt. Allerdings sind beide Fremdbestimmungen für die Hervorbringung des Werkes unerläßlich und dienen somit dem vom Künstler sich selbst auferlegten Zweck. Deswegen gelten diese immanent-ästhetischen Fremdbestimmungen durch den Sach- und Naturzwang denn auch den gesellschaftlichen Fremdbestimmungen nicht als gleichwertig, was zu einer dritten Paradoxie führt: Obwohl der Künstler ... Autonomie gegenüber der Gesellschaft und ihrer eigenen Tradition bestimmen kann, ist sie nun gefordert, eine positive Selbstdefinition zu finden. Statt dem Autonomieideal entsprechend nach wie vor ihren einzigen Zweck in der gesellschaftlichen Zwecklosigkeit zu sehen, bedarf sie nun außerhalb ihrer selbst liegender, heteronomer Zweckbestimmungen, um fortexistieren und sich weiterentwickeln zu können. Um statt einer postmodernen eine postautonome ... beschrieben. Es ist der entscheidende Vorzug des Finalisierungskonzeptes, daß die Kunst trotz der heteronomen, gesellschaftlichen Orientierung nicht ihre Autonomie einbüßen muß. Wenn sie mögliche, künstlerisch für erfüllbar gehaltene Zwecke autonom, also selbstbestimmt setzt, statt sich Interessen aufnötigen zu lassen oder sich ihnen vorab anzubequemen, vermag sie ihre Autonomie zu wahren. Konkret bedeutet dies, daß sie Außenperspektiven einnimmt und bestimmte heteronome Zwecke erfindet oder vorhandene sich anverwandelt. Dabei zielt die Finalisierung der Kunst keineswegs auf einen neuen Funktionalismus, da sie ihre Zwecke selbst bestimmt und nicht als ein gleichsam objektives Kriterium ansieht, nach dem sich die künstlerischen Entscheidungen zu richten haben. Vielmehr sind die Zwecke als Konstrukte subjektiver Motive ... >>

  8. 74%

    ... sein müßte. Die andere Voraussetzung für die Konvergenz von Sinnlichkeit und Verstand ist gegeben, wenn sich das Denken in der Kunst weder inhaltlich noch formal ihm eigentlich fremden Zwecken unterwirft. Denn dann kommt es einerseits zu einer Steigerung seiner Rationalität, weil es freier der eigenen logischen Form und zugleich der inneren Logik seines Inhalts zu folgen imstande ... dieser ästhetischen Erfahrung, statt es in seiner Eigenheit weiterzuentwickeln. Es macht das Wesen der im romantischen Sinne ästhetischen Erfahrung aus, daß sie in völliger Unabhängigkeit von außerkünstlerischen rationalen Zwecken und unmittelbaren sinnlichen Reizen gemacht werden muß. Da es faktisch eine diesem Anspruch absolut genügende, d.h. reine Erfahrung des Ästhetischen nicht geben kann, existiert diese in höchster ... vom Bildhintergrund zum Bild-Thema avanciert, verändert sich zugleich die Funktion der Kunst. Sie dient in der Romantik nun einzig dem jenseits aller bisherigen Nützlichkeitsvorstellungen liegenden, rein ästhetischen Zweck, "die Empfindung unserer selbst im Zusammenhang mit dem Ganzen" (77) zu erwecken. Zugleich wendet sich die romantische Kunsttheorie gegen die herrschenden gesellschaftlichen Geschmacksvorstellungen, indem sie in der Kunst ... trotz gewisser Linearität und Logik, einen Fortschritt der Kunst bedeutete. Die ihre Zeitgenossenschaft verabsolutierende Avantgardekunst flieht ihre Geschichte ohne Ziel, wenn ihr diese Flucht selbst nicht Ziel und Zweck ist. Sie ähnelt jenem Herrn in Franz Kafkas Erzählung "Der Aufbruch" (1922), der auf die Frage des Knechts, wohin er reite, antwortet: "Ich weiß es nicht, ... nur weg ... in der "Untersuchung über das Wesen von Kunst" und konzentriert sich dazu auf das "Ausarbeiten und Durchdenken" sämtlicher Implikationen des Begriffs "Kunst" (85). Nur insoweit, wie es diesem Zweck dienlich ist, läßt sie sich überhaupt noch auf die traditionellen künstlerischen Inhalts- und Formfragen ein: Für die Konzeptkunst sind nicht mimetische oder morphologische, sondern - im wahrsten Sinne ... >>

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    ... suchen wir nach den harten, bedeutenden, von Andern gefundenen Zeichen außer uns und vereinigen sie mit unserm Gefühl» (61), um ihm darin objektivierenden Ausdruck verleihen zu können. Zum Zweck dieser Entäußerung «reihen wir (Künstler) die Empfindung an die bedeutendsten und lebendigsten Wesen um uns, und stellen, indem wir die charakteristischen, das heißt: die mit den Empfindungen übereinstimmenden ... wenn die Zeitgenossen seine Arbeiten «ganz wie die Beethovensche Musik» (94) empfanden und den vollendetsten Schöpfungen symphonischer, «absoluter Musik» gleichstellten, vermag Wagner, der ebendiese symphonischen Werke wegen ihrer Zweck- und Motivlosigkeit als unterbestimmt und deswegen letztlich zur wortsprachlichen Bestimmtheit zurückstrebend deutet, aufgrund solcher geschichtsphilosophischen Konstruktion der Musikentwicklung innermusikalisch die Tradition «absoluter Musik» nicht mehr konsequent weiterzuführen, sondern ... Schaffen prinzipiell nicht der Vervollkommnung des Werkes an sich und auch nicht dem Fortgang der Kunst um ihrer selbst willen; denn «wie kann», fragt er «Ein Instrument der Zweck seyn?» (99). Ebenso ausdrücklich wird die Priorität der Rezeption von Wagner postuliert, der aus konkreter Erfahrung der «Unverständlichkeit» «absoluter Musik» wie aus doktrinärem «Todhaß auf die (intellektuelle) Erkenntnis ... materialen Eigenschaften dieses Objekts nur noch das Mittel, eine bestimmte Art und Weise der Rezeptivität und des gesamten in ihr fundierten Rezeptionsprozesses zu bezwecken. Folglich muß der eigentliche Zweck der autonomen, aber 'noch nicht' bzw. 'nicht mehr' absoluten Kunst die ästhetische Rezeptionsweise sein, deren «Zweckmäßigkeit» in dem von KANT spezifisch auf das Ästhetische bezogenen Sinn freilich eine solche «ohne Zweck» (105) ist; d. h. wir legen ihr einen Zweck deswegen unter - ganz als ob es für sie «eine Kausalität nach Zwecken, d. i. einen Willen» (106) tatsächlich ... >>

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    ... das Postulat ihrer Zweckfreiheit. Diese für den anfänglichen Autonomisierungsprozess der Kunst historisch wichtige Idealvorstellung, nach der das wahre Werk nur sich selbst zu genügen habe und ohne bestimmte Zwecke produziert und entsprechend interesselos auch rezipiert werden solle, ist freilich inzwischen mehr als fragwürdig geworden. Denn selbst die ausschließlich der "freien" Kunst gewidmeten Museen betreiben heute letztlich nichts ... didaktisch" abgetan und der "freien" Kunst nicht mehr zugerechnet. Die Disqualifizierung jeder unmittelbaren Brauchbarkeit widerspricht indes nur scheinbar den vorherrschenden Verwertungsabsichten. Denn wenn die Werke offensichtlich keine eigenen Zwecke verfolgen, weisen sie eine hochgradige, als Autonomie verkannte Unbestimmtheit auf, die ihre unproblematische, unspezifische und universale nachträgliche Instrumentalisierung für alle möglichen Zwecke umso leichter macht. Gleichermaßen dem wirtschaftlichen Interesse entspricht die Behauptung, daß Zweckfeiheit allein der Kunst vorbehalten sei. Denn so wird dieser an sich ökonomisch höchst subversive Gedanke ganz ... er dabei nach kulturellen und ästhetischen Regeln und Werten entscheidet, statt nach den Maximen des Wirtschaftssystems. Die von der Wissenschaftstheorie als "Finalisierung" bezeichnete autonome Setzung an sich heteronomer Zwecke unterscheidet sich allemal von der kommerziellen Instrumentalisierung der Kunst, aber auch fundamental von einer Funktionalisierung etwa im Geist des Bauhauses. Die bei der Finalisierung er- oder gefundenen Zwecke dienen als subjektive Motive und individuelle Konditionen für die ästhetische Produktion wie Rezeption und gelten nicht als gleichsam objektive Prämissen ("functions"), denen die künstlerischen Entscheidungen unter Berücksichtigung ... >>

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