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Ergebnisse für Kunstpraxis
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  1. 100%

    ... ist Leben' und 'Jeder Mensch ist ein Künstler' inzwischen zum schlichten Schlagwort oder zur unverbindlichen Glaubensformel verkommen. Zwar haben auch heute die dahinter verborgenen einstigen Leitideen einer veränderten Kunstpraxis nicht an Faszination, geschweige denn ihre Berechtigung verloren. Doch erscheint jetzt die Möglichkeit ihrer Erfüllung sehr viel zweifelhafter, da rückblickend konstatiert werden muß, daß trotz vieler Versuche ,,der ... Erwartungen und Anstrengungen haben sich zu Unrecht und viel zu rasch entmutigen lassen. Denn nach wie vor fehlt es an einer wirklichen Durchdringung der Konsequenzen, die eine künftige Kunstpraxis aus solchen künstlerisch wie gesellschaftlich reformatorischen Gleichheitsansprüchen zu ziehen hätte. Durch feuilletonistisches Räsonnieren über das ,,Ende der Avantgarde" 2) oder durch notorisches Mißtrauen gegen die traditionellen Kunstinstitutionen läßt ... fragen, inwieweit in ihr wesentliche Hinderungsgründe dafür liegen, daß sie bisher sich eben nicht im Sinne jener Gleichheitsansprüche der gesellschaftlichen Praxis anzuverwandeln vermochte. Aber nicht nur für die Kunstpraxis, sondern auch in der Kunsttheorie ist die Bestimmung des Verhältnisses von Kunst und Gesellschaft zentrales Thema geworden; kann doch - seitdem die beiden großen geisteswissenschaftlichen Strömungen des Historismus und ... durchgesetzte Autonomie der Kunst ist die Ursache des bis heute fortwährenden Widerstreits zwischen künstlerischer Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Fremdbestimmung. Dieser Widerstreit, der sich in den hier aufgewiesenen Paradoxien gegenwärtiger Kunstpraxis manifestiert, wird allerdings erst zum Problem unter der Voraussetzung, daß die Kunstautonomie nicht länger als ein absoluter Wert anerkannt wird, der die mit ihr einhergehende Entzweiung und Polarisierung ... Reflexionsprozeß als theoretische Nachfolge aufzufassen, durch den der Künstler vor seiner eigentlichen Praxis die eigenen Tätigkeitsbedingungen als kunstinternes selbstbestimmt setzt. Diejenigen Bedingungen, die sowohl konstitutive Bedeutung für die Kunstpraxis besitzen, als auch kunstintern, nämlich in der ,,Denksozialität" 22) der Kunst reflektierend zu entfalten und somit der Selbstbestimmung tatsächlich fähig sind, lassen sich am treffendsten mit dem ... >>

  2. 85%

    ... Gleichungen "Kunst ist Leben" und "Jeder Mensch ist ein Künstler" inzwischen zum Schlagwort oder zur unverbindlichen Glaubensformel verkommen. Zwar hat die einst dahinterstehende Idee einer radikalen Veränderung der Kunstpraxis auch heute nicht ihre Faszination oder ihr Recht verloren. Nur erscheint jetzt ihre Durchsetzung sehr viel zweifelhafter, da rückblickend konstatiert werden muß, daß trotz vieler Versuche "der Graben ... in solch vordergründiger Manier auf Trends des Zeitgeistes spekulieren, dem Kulturpessimismus frönen oder auf alternative Organisationsformen hoffen mag, dann muß zuerst gefragt werden, wieweit in der Struktur der Kunstpraxis selbst wesentliche Hinderungsgründe dafür liegen, daß sie sich nicht im Sinne jener Gleichheitsansprüche der gesellschaftlichen Praxis anverwandeln konnte. Aber nicht allein für die Kunstpraxis, auch in der Kunsttheorie ist das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft zentrales Thema geworden; seitdem die beiden großen geisteswissenschaftlichen Strömungen des Historismus und Funktionalismus die Einbeziehung des Gesellschaftlichen ... Zweckbestimmungen durchgesetzte Autonomie der Kunst ist die Ursache des bis heute fortwährenden Widerstreits zwischen künstlerischer Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Fremdbestimmung, wie er sich in den hier aufgewiesenen Paradoxien gegenwärtiger Kunstpraxis manifestiert. Durch außerordentliche Geschicklichkeit oder Leidensfähigkeit versuchen die Künstler immer wieder mit der paradoxen Struktur der künstlerischen Praxis individuell irgendwie zurechtzukommen, d. h. sich gegen die Gesellschaft zu ... falsche Objekt. Insofern ist der naturhaft-vorsoziale, ausschließlich auf generelle Bedingungen der Kreativität beschränkte Begriff der künstlerischen Tätigkeit zu erweitern, so daß er auch die speziell für die Kunstpraxis konstitutiven kulturell-soziablen Tätigkeitsbedingungen umfaßt. Auch diese Bedingungen sind zweifellos individueller Natur; da sie jedoch nicht dem Unbewußten, sondern subjektiver, auf die kulturelle Tradition ausgerichteten Reflexion entstammen, ... >>

  3. 80%

    ... der Wirklichkeitskonstitution von Gegenständen, die die Werbeindustrie produziert, Aufschluß über die Verfügbarkeit der wirklichkeitskonstituierenden Erfahrungen erhalten, um dann aus dieser Einsicht Vorstellungen über wünschenswertere Konstitutionsweisen von Wirklichkeit als Kunstpraxis zu entwickeln. Von der Werbeindustrie produzierte Gegenstände sind für diese grundlegende Betrachtung besonders geeignet, weil sie in einer ganz bestimmten und weitgehenden Weise die Erkenntnis vergegenständlichen, daß ein ... auf Aufhebung der Naturdeterminiertheit -, ja sogar darauf, den erreichten Grad der "Naturbeherrschung" zu überwinden - allerdings den 'herrschenden Zwecken entgegen -, muß eine aus einer 'hegenden' Haltung zur Natur entwickelte Kunstpraxis gerichtet sein. Selbst das Vorhaben - im Sinne einer falsch verstandenen "Hege und Pflege"-, gesellschaftlich erarbeitete Determiniertheit wieder in naturgegebene zurückzuverwandeln, also das Vorhaben, "Naturbeherrschung" wieder abzuarbeiten, ist eben ... gesellschaftlich erarbeiteten Wirklichkeit als einer Natur zweiten Grades zu sprechen. Weil die durch den einmal erlangten Grad der "Naturbeherrschung" verlorengegangene Naturdeterminiertheit also nicht wiedergewonnen werden kann, ist heutige Kunstpraxis - als Folge der Aufhebung der naturdeterminierten Wahrnehmung in Wahrnehmungshaltungen, in Aneignungsformen, die durch "Reizsysteme" bedingt sind -der Naturdeterminiertheit der sinnlichen Wahrnehmung als eines verbindlichen Hintergrundes - sowohl als einer ... Subjektivität des einzelnen Wahrnehmenden gleichermaßen durch die an Gegenständen vorhandene oder fehlende empirisch ermittelte Subjektivität ersetzt worden ist, -Aneignung, welchen Grades auch immer, also verwehrt bleiben muß, -bedarf Kunstpraxis heute, will sie ihre historische Funktion Aneignung zu ermöglichen erfüllen, des DENKENS, d.h. einer Wirklichkeitsproduktion auf der Wahrnehmungsstufe der Apperzeption. Nur hier noch kann bzw. muß sich ... besonders wenn die Anschauung fehlt, die Frage zu stellen, ob eine unter der gesellschaftlich determinierten Wahrnehmung - wenn sie ihre historische Funktion erfüllen will, Aneignung zu ermöglichen -so gebotene Kunstpraxis nicht möglicherweise zu etwas ganz anderem als Kunst geworden ist. Bestehen denn die von uns geforderten 'Kunstgegenstände', nachdem sie ihren gegenständlichen WERKcharakter verloren haben, noch vor dem ... >>

  4. 75%

    ... herrschenden Form jedoch sehr konkreten Bedingungen der Fremdbestimmung unterliegt, Künstler dagegen Selbstbestimmung für die wichtigste Bedingung ihres schöpferischen Produzierens halten, gerät jede im bisherigen Sinn als autonom verstandene Kunstpraxis unter der Anforderung, Arbeit zu sein, in vier schwerwiegende Paradoxien. Deren Analyse erweist, dass diese nur solange theoretisch und praktisch nicht auflösbar sind, wie ihnen der traditionelle Begriff ... die Entscheidung über ihre (inhaltliche) Orientierung einer rationalen und intersubjektiv nachvollziehbaren Prüfung anheim gestellt werden». Während nach dem herkömmlichen Autonomiebegriff die künstlerische Selbstbestimmung jede bewusst beabsichtigte Fremdbestimmung der Kunstpraxis absolut ausschliesst, versuchen Lingner / Walther im zweiten Schritt der Revision einen Modus der Fremdbestimmung zu finden, bei dem diese zwar an gesellschaftlichen Zwecken ausgerichtet ist, aber dennoch kunstimmanenten ... Kunst selbst verbürgen, dass einer zu einer Problemgeschichte der ästhetischen Ideen als der Voraussetzung ästhetischer Erfahrung gelangt. Darüber hinaus sollte die Konstruktion der Problemgeschichte nicht unbedingt als der Kunstpraxis zeitlich vorhergehend gedacht werden. - Das wäre zu praxisfern. Die Beschäftigung mit der Problemgeschichte muss zeitlich eher parallel, aber logisch als Voraussetzung der Praxis aufgefasst werden. - Nochmals: Der Begriff ... leisten sollte. Der Künstler des einen Typus, der Theoretiker, erarbeitet die Problemgeschichte, der andere schafft entsprechende Werke. R.W. Nein, denn die Notwendigkeit der Problemgeschichte muss aus der Kunstpraxis selber erwachsen. Das heisst, nur der Kunstpraktiker sieht sich am Ende seiner Praxis und muss Theorie verwenden, um ein Problem zu formulieren, auf das hin er seine Praxis ... Praxis zur Geltung als gesellschaftlicher Arbeit zu verhelfen. Dazu bedarf es eines ausserhalb der Kunst liegenden, genauer gesagt, ausserhalb des einzelnen Werkes liegenden Zweckes, an dem sich die Kunstpraxis orientiert. Bisher folgt sie einem kunstimmanenten Zweck, nämlich der höchstmöglichen Autonomie des Werkes. Vereinfacht könnte man sagen: Der Zweck, den die Kunst ausserhalb ihrer selbst aufsuchen müsste, ... >>

  5. 75%

    ... Beleites, Yael Katz Ben Shalom, Gernot Böhme, Olaf Breidbach, Bazon Brock, Christoph Dahlhausen, Daniela Dahn, Tim Deussen, Boris Groys, Jens Herrmann, Ronald Hirte, Wolfram Höhne, Ines Knackstedt, Kooperative Kunstpraxis, Michael Lingner, Günther Moewes, Andreas Paeslack, Achim Preiss, Kerstin Stakemeier, Peter Wächtler. Inhalt Kooperative Kunstpraxis Vorwort............................7 Yael Katz Ben Shalom „Show Your Wound"- „Zeige Deine Wunde" (Joseph Beuys)....................................8 Jan Christoph Böhme Erkenntnistourismus auf neuen Wegen.....................................13 Show your wound / Zeige deine Wunde - Reise durch Israel, 2003 Kooperative Kunstpraxis Zeige deine Wunde - Eine Reise durch Israel......................................18 Bazon Brock Zur Strategie der Symptomverordnung als Therapie.............................40 Means of art / Das Vermögen der Kunst - Reise durch Deutschland, 2005 Kooperative Kunstpraxis Das Vermögen der Kunst-Ein Kommentar zum Projekt..............................................46-223 Kooperative Kunstpraxis Das Vermögen der Kunst (Vortrag).......................................47 Boris Groys Kunst und Politik...................................53 Günther Moewes Arbeitsgesellschaft und Ökologie..............................61 Michael Lingner Geschmackskultur. Essen in der Mensa des Bauhauses ... >>

  6. 62%

    ... Theorie des ästhetischen Geschmacksurteils" war zwar konstitutiv für die Autonomie der Kunst und hat sie wie kaum eine andere Theorie geprägt. Umso erstaunlicher ist es, dass sich die Kunstpraxis in der gesamten Moderne als dauernder massiver Affront gegen alles Geschmackliche entwickelt hat. Auf den ästhetischen Geschmacksbegriff im Kantschen Sinne ist dabei freilich weder explizit noch implizit Bezug ... der Feudalzeit anhaftende despotische Charakter und sein vom Bürgertum weiter aufrechterhaltener normativer Anspruch, der von außerästhetischen und als absolut geltenden Werten abgeleitet wurde. Eben dagegen hat die moderne Kunstpraxis radikal rebelliert, indem sie die gesellschaftlich geltenden Sitten, Bräuche, Konventionen, Regeln und Anschauungen generell zu verneinen oder zu überwinden suchte und darüber hinaus ganz gezielt die Provokation des ... einklagbar, künstlerische oder andere Entscheidungen durch objektive, wirkliche Notwendigkeiten zu begründen. Hinter alle Einsichten zeitgenössischen Philosophierens und Erlebens zurückfallend, ist dieser restaurativen Ideologie fatalerweise auch die gegenwärtig vorherrschende Kunstpraxis verfallen. Bis auf wenige Ausnahmen vermag sie es noch nicht, dem postmodernen Bewusstseins- und Entwicklungsstand gerecht zu werden und in der Praxis ohne die Inanspruchnahme von Notwendigkeiten auszukommen ... ein Welt- und Wirklichkeitsbezug ausbildbar wird. Insofern ist der Geschmack als ästhetische Urteilskraft grundsätzlich nicht mehr nur ein rezeptiv, sondern ebenso ein produktiv relevantes Vermögen. Ohnehin ist die Kunstpraxis nach Duchamps Ready-mades und allemal in der Postmoderne - wie jede andere, nicht überwiegend fabrikaktive Tätigkeit auch - primär als ein Selektionsprozess und weniger als generativer Schöpfungsakt zu verstehen ... >>

  7. 62%

    ... ästhetischen Ideen, können dann als Hypothesen für den weiteren individuellen künstlerischen Forschungsprozess dienen. Ihre mit unterschiedlichen Materialisierungsweisen gezielt vorgenommene Erprobung verdient dann zu Recht den Namen einer experimentellen Kunstpraxis. Der nahe liegende Einwand, keine konkrete künstlerische Materialisierung könne je mit der mentalen zuvor formulierten hypothetischen Kunstkonzeption auch nur annährend kongruent sein, verkennt deren vor allem inspirierende Funktion ... selbst zu einem künstlerischen Medium werden. Typische Funktionen Im Folgenden wird an drei ausgewählten Beispielen analysiert, wie sich der entwicklungs-geschichtliche Wandel der Funktionen von Künstlertheorien für die Kunstpraxis sowie die Kunstvermittlung vollzogen hat. Zuerst werden an einem Beispiel aus ihrer romantischen Entstehungszeit Grundfunktion und Grundtypus von Künstlertheorien in der Moderne vorgestellt. Besonders geeignet dafür ist der ... performative Funktion für die jeweilige Künstlertheorie besonders typisch ist. Aber gleichermaßen gilt, dass einer jeden von ihnen zugleich noch weitere und vor allem auch mehrere dieser für die Kunstpraxis wichtigen Funktionen eigen sein können. Ebenso erhebt auch die folgende zusammenfassende Charakterisierung dessen, was jede dieser Künstlertheorien für die Kunstvermittlung leistet, keinerlei Ausschließlichkeitsanspruch: - Bei Runge macht das primär ... Strategien wie die Mystifizierung, Glorifizierung, Ironisierung und Popularisierung, um allem und jedem Attraktivität zu verleihen. Derart trivial und überwiegend privatistisch geworden, können Künstleräusserungen keine produktive Funktion für die Kunstpraxis mehr haben und verlieren auch die ihnen einst gleichsam natürlich innewohnenden Legitimations- und Vermittlungsfunktionen für die Kunstwerke. Solche sich kaum noch von den journalistischen Bilderstreitereien unterscheidenden Künstleräußerungen haben ... >>

  8. 62%

    ... Theorie des „ästhetischen Geschmacksurteils" war zwar konstitutiv für die Autonomie der Kunst und hat sie wie kaum eine andere Theorie geprägt. Umso erstaunlicher ist es, dass sich die Kunstpraxis in der gesamten Moderne als dauernder massiver Affront gegen alles Geschmackliche entwickelt hat. Auf den ästhetischen Geschmacksbegriff im Kantschen Sinne ist dabei freilich weder explizit noch implizit Bezug ... der Feudalzeit anhaftende despotische Charakter und sein vom Bürgertum weiter aufrechterhaltener normativer Anspruch, der von außerästhetischen und als absolut geltenden Werten abgeleitet wurde. Eben dagegen hat die moderne Kunstpraxis radikal rebelliert, indem sie die gesellschaftlich geltenden Sitten, Bräuche, Konventionen, Regeln und Anschauungen generell zu verneinen oder zu überwinden suchte und darüber hinaus ganz gezielt die Provokation des ... einklagbar, künstlerische oder andere Entscheidungen durch objektive, wirkliche Notwendigkeiten zu begründen. Hinter alle Einsichten zeitgenössischen Philosophierens und Erlebens zurückfallend, ist dieser restaurativen Ideologie fatalerweise auch die gegenwärtig vorherrschende Kunstpraxis verfallen. Bis auf wenige Ausnahmen vermag sie es noch nicht, dem postmodernen Bewusstseins- und Entwicklungsstand gerecht zu werden und in der Praxis ohne die Inanspruchnahme von Notwendigkeiten auszukommen ... ein Welt- und Wirklichkeitsbezug ausbildbar wird. Insofern ist der Geschmack als ästhetische Urteilskraft grundsätzlich nicht mehr nur ein rezeptiv, sondern ebenso ein produktiv relevantes Vermögen. Ohnehin ist die Kunstpraxis nach Duchamps Ready-mades und allemal in der Postmoderne - wie jede andere, nicht überwiegend fabrikaktive Tätigkeit auch - primär als ein Selektionsprozess und weniger als generativer Schöpfungsakt zu verstehen ... >>

  9. 53%

    ... Herausforderung zur tatsächlichen Wahrnehmung künstlerischer Freiheit. In diesem Sinne ist Handeln als Unterlassen die unabdingbare Voraussetzung und gleichsam der Generalschlüssel für die Wiedergewinnung einer anderen und wahrhaft autonomen Kunstpraxis, die nicht länger beliebig zu ver- und entwerten ist. Sich der Indienstnahme von Kunst für kunstfremde Interessen zu enthalten, ist insofern als eine Form (indirekter) politischer Kunstpraxis anzusehen. Dies ist allemal „ein viel stärkerer politischer Akt als das symbolische ‚Ausspielen’ beim Verwenden politischer Inhalte innerhalb eines Kunstwerkes“.(13) Etwas Politisches lediglich zum Inhalt, Thema oder ... Auch wenn das kluge Unterlassen also gar nicht hoch genug geschätzt werden kann, gibt es auch etwas, das generell und vordringlich zu tun ist. Als direkt politisch intendierte Kunstpraxis besteht es darin, die Entscheidungsstrukturen im Kunstsystem transparenter und selbstbestimmter zu machen. Wenn größtmögliche Autonomie als die funktional erforderliche und atmosphärisch wünschenswerte Verfassung des Kunstsystems angesehen wird, kommt ... >>

  10. 53%

    ... in den beiden Gleichungen: "Kunst ist Leben" und "Jeder ist Künstler" sei es zum schlichten Schlagwort oder zur unverbindlichen Glaubensformel verkommen. Doch haben sie - einst Leitideen einer veränderten Kunstpraxis - seitdem gleichwohl nicht an Faszination verloren, geschweige denn ihre Berechtigung. Allerdings scheint heute die Möglichkeit ihrer Erfüllung zweifelhafter geworden angesichts einer zunehmend als unüberwindbar empfundenen Kluft zwischen Kunstpublikum ... uns scheint -entmutigen lassen. Denn noch immer fehlt es an einer wirklich theoretischen Durchdringung der Konsequenzen, die aus solchen künstlerisch wie gesellschaftlich propagierten "Gleichheits"-Ansprüchen für eine zukünftige Kunstpraxis zu ziehen wären. Weder mit kunstkritischen Befürchtungen vom „Ende der Avantgarde"2 noch mit kunstpolitischem Argwohn gegen die klassischen Kunstinstitutionen läßt sich dieser Mangel an kunsttheoretischer Radikalität kompensieren ... externen gesellschaftlichen Interesse - wenn überhaupt bedacht - ausschließlich der Rezeption überlassen. Als Resultat solch absolut autonom bleibender, allein von der (wie immer im einzelnen verstandenen) Vollkommenheitsidee des Künstlers regierten Kunstpraxis ist das klassische Kunstwerk ein lediglich kunstinterner Zweck. Und selbst wo der Künstler über den Zweck des Werkes hinaus eigentlich kunstexterne Zwecke berücksichtigt, ja sie als religiöse, moralische ... >>

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