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konzept archivsystem ask23  
 

seit herbst 2000 wird im arbeitsbereich von prof. michael lingner an der hfbk hamburg ein netzbasiertes archivsystem entwickelt. es soll gespeicherte informationen (vorrangig textdokumente wie aufsätze, essays und katalogbeiträge - vorgesehen ist aber auch die einspeisung anderer formate) in einer vernetzten umgebung verknüpfbar und erweiterbar zur verfügung stellen. mit diesem projekt wird die absicht verfolgt, elektronische, vernetzte medien zur unterstützung von lehre und forschung zu entwickeln und einzusetzen. das ziel der entwicklung des archivsystems ist eine offene plattform, mit der daten (texte, bilder, töne) erfaßt und kategorisiert, editiert und verlinkt, abgerufen und durchsucht werden können.

im gegensatz zu einer bibliothek sollen die benutzer nicht darauf beschränkt sein, die angebotenen daten abrufen zu können. nutzerInnen sollen selber daten erfassen und je nach absicht und bedarf für sich behalten, einer bestimmten nutzergruppe oder allen nutzern zugänglich machen können. außerdem soll es - je nach freigabe einer ressource - auch für andere möglich sein, gespeicherte daten zu verändern, zu kommentieren, zu erweitern oder zu verknüpfen. dabei werden im archivsystem nicht nur die gespeicherten ressourcen zugänglich gemacht, sondern auch der gebrauch der daten abgebildet.

 

 

>Archiv-Abfrage

 

 

das konzept sieht im einzelnen folgende kernfunktionen des archivsystems vor:

texte werden als volltexte gespeichert und in grob sortierten unterbereichen abgelegt. diese inhalte können über inhaltslisten durchblättert (browsing) oder nach freigewählten suchbegriffen durchsucht werden (volltextsuche). diese funktionen sind allgemein verbreitet und essentiell für die funktionalität eines digitalen archivs. darüber hinaus soll durch die definition von wortstämmen und syntaktischen toleranzen eine unscharfe suche aufgebaut werden, die tippfehler zuläßt oder ähnliche wörter findet.

texte und alle anderen möglichen ressourcen, wie bilder, fotografien, videos werden mit beschreibenden metadaten versehen. diese "daten über daten" ermöglichen eine qualifiziertere suche und bewertung von ressourcen, indem sie - ähnlich wie bibliografische angaben einer bibliotheks-kartei - titel, urheber, inhalt und art einer ressource genauer beschreiben und maschinell auswertbar machen. diese metadaten orientieren sich am sogenannten "Dublin Core Metadata Element Set", ein einfach gehaltener standardisierungsansatz zur beschreibung von ressourcen. zudem lassen sich durch metadaten bedeutungen und zusammenhänge zwischen inhalten auswertbar beschreiben.

das archivsystem soll prinzipiell die bearbeitung und erweiterung der gespeicherten daten ermöglichen, d.h. texte können kommentiert und ergänzt werden, eigene daten im system abgelegt und gesammelt werden. die sammlung wird sich durch die nutzung verändern, verknüpfen, wachsen oder schrumpfen.

recherchen und sammlungen innerhalb des archivsystems sollen nachvollziehbar werden. durch relevance feedback, also durch die abfrage der qualität von such- und verknüpfungsergebnissen oder durch eine (anonyme) auswertung der archiv-benutzung und -anwendung, werden - ähnlich den trampelpfaden - spuren hinterlassen, die den nachfolgenden nutzerInnen orientierung bieten können.

die informationsmenge soll nicht nur textlich und über die beschreibenden metadaten erfaßbar, sondern auch visuell wahrnehmbar oder überschaubar sein. eine geeignete visualisierung soll so eine andere, assoziative annäherung an die gesammelten inhalte ermöglichen. zum beispiel kann durch die abbildung von zusammenhängen zwischen einzelnen ressourcen die recherche auf einer anderen ebene ermöglicht werden. daneben spielt auch die geeignete gestaltung der benutzeroberfläche (interface) eine wichtige rolle für den gebrauch des archivsystems und den zugang zu den daten.

die geplanten funktionsbereiche des archivsystems im überblick:


Anwendungs-Beispiel:
Ausgabe einer Ressource

 

volltext metadaten bearbeitung auswertung visualisierung
browsing verschlagwortung kommentierung
sammlung
relevance feedback interface
design
(unscharfe) suche

semantic web

veränderung, erweiterung

nutzungs-
auswertung

text-
kartografierung
 
 

die anlage und programmierung des archivsystems erfolgt auf der basis von offenen web-techniken: perl - eine programmiersprache, geeignet zur textmanipulation und zur erstellung von dynamischen web-basierten anwendungen, XHTML 1.0 - XML-konforme sprache zur beschreibung von webseiten, RDF (ressource description framework) - zur strukturierung und ablage von ressourcenbeschreibungen, qualified dublin core zur beschreibung der ressourcen.

die nutzung des archivsystems erfolgt über ein webinterface, die daten werden via browser übermittelt, erfaßt und wiedergegeben. der zugang erfolgt über ein lokales netzwerk (LAN/WAN) oder über das web.


> dublin core: www.dublincore.org
> perl www.perl.com
> XHTML www.w3c.org/...
> RDF www.w3.org/...
 

anmerkung zum derzeitigen stand: das system befindet sich in der entwicklung. die konzeptions- und planungsphase ist abgeschlossen, erste funktionalitäten stehen zur verfügung und werden getestet. das system wird seit sommer 2001 kontinuierlich mit informationen bestückt, vorrangig aus dem analogen bestand des archivs im raum k23: der bestand wird stückweise eingescannt und per automatischer texterkennung und manueller bearbeitung digitalisiert. die ressourcen werden mit metadaten versehen und im archivsystem gespeichert. währenddessen werden die funktionen des systems erprobt, angepaßt und weiter ausgebaut.

die entwicklung des archivsystems und der beschriebenen funktionalitäten, umfang und aktueller stand wird auf diesen seiten fortlaufend dokumentiert.


     
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