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Ergebnisse für Kunst und Politik
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    Michael Lingner Weder waren die Zeiten früher besser, noch sind die Menschen heute schlechter - nur anders. Auch das einstige Autonomieideal der Moderne und ihrer Kunst hat seine frühe Verbindlichkeit verloren. Das wäre weiter kaum dramatisch, wenn nicht die für jedes (politische oder künstlerische) Autonomiestreben unabdingbare demokratische Kultur zunehmend strukturell zerstört würde. Umso dringlicher ist die Frage, ob und wie trotz dieser übermächtig herrschenden Drift der ewige menschliche Wunsch, frei seine Wahl nach eigenem Belieben treffen zu können, sich noch durch Kunst individuell und exemplarisch verwirklichen lässt. I) Befund Als noch auf Bestellung eklektizistische Bilder von heroischen Arbeitern vor dampfenden Hochöfen zum "Ruhm des Sozialismus" gemalt wurden, wurde auf diese Unkultur im Westen mit Peinlichkeit und tiefer Verachtung reagiert, Dagegen konnte die systemkritisch sich gebärdende "Westkunst", die keinen thematischen, stilistischen oder politischen Auflagen unterworfen war, wie ein Fanal der Freiheit wirken. Diese direkte Vergleichsmöglichkeit ist zwar 1989 untergegangen, aber im Rückblick ist es nicht weniger frappierend zu beobachten, wie sehr die heutigen kapitalistischen Strategien zur Instrumentalisierung der Kunst im Grunde dem einst als Feindbild dienenden realsozialistischen Kulturverständnis ähneln: Anstelle von verdienten Werktätigen bestimmen das Bild nun selbst ernannte Leistungsträger samt ihren Gattinnen, die mit kühlem ... >>

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    Michael Lingner Der Ursprung des Gesamtkunstwerkes aus der Unmöglichkeit «Absoluter Kunst» Zur rezeptionsästhetischen Typologisierung von Philipp Otto Runges Universalkunstwerk und Richard Wagners Totalkunstwerk Das Völlige, was wir aussprechen würden, wäre die Regel oder das Nichts. Dicht daherum liegt die Schönheit. P. O. Runge 1803 In den «reformatorischen Kunstschriften der Züricher Epoche» (1), besonders in den Aufsätzen Die Kunst und die Revolution (1849) und Das Kunstwerk der Zukunft (1849) sowie im Hauptwerk Oper und Drama (1851) entwickelt Richard WAGNER (1813-1883) die theoretische Konzeption seines «musikalischen Dramas ... durch Wagners Musikdramen ganz und gar gedeckt wäre, erweist sich die erklärte Eigenständigkeit der theoretischen Schriften ebenso als reine Rhetorik wie die Verkündung einer erst zukünftigen Vollkommenheit der Kunst. Substantiell ist der Kunstbegriff, wie ihn Wagners «reformatorische Kunstschriften» theoretisch konzipieren, letztlich sowohl identisch mit der Idealität als auch konform mit der Realität seines «musikalischen Dramas». NIETZSCHE kritisiert ... seiner Konzeption des «musikalischen Dramas» nicht explizit bezieht, wird evident in jener Schlußbetrachtung von F. W. J. SCHELLINGS 1802/03 in Jena gehaltener Vorlesung über die Philosophie der Kunst, in der fast prophetisch die Grundgedanken des Wagnerischen Programms antizipiert werden: «Ich bemerke nur noch, daß die vollkommenste Zusammensetzung aller Künste, die Vereinigung von Poesie und Musik durch Gesang, von Poesie und Malerei durch Tanz, selbst wieder synthesirt die componirteste Theatererscheinung ist, dergleichen das Drama des Alterthums war, ... >>

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    Michael Lingner Das, was ich die Kunst nenne, ist so beschaffen, dass, wenn es den Leuten eben so gesagt würde, es niemand verstände und sie mich für rasend, verrückt oder albern erklären würden. ...So ist ... einem künstlerischen Interesse. Denn auch nach meinem Kunststudium arbeitete ich etliche Jahre hauptsächlich künstlerisch-praktisch und dabei drängte es mich zunehmend, meine eigene um die Thematik „Zeit“ kreisende Kunst durch das Betreiben von „Theorie“ zu befördern . Nicht zuletzt beeinflusst von Bazon Brock war mir recht rasch klar geworden, dass speziell auf einen Künstler wie Franz Erhard Walther, bei dem ich studiert hatte, und generell auf die entmaterialisierte und prozessualisierte Kunst jener Zeit sich nicht mehr stilistisch, sondern nur noch gedanklich reagieren ließ, um irgendwie weiter zu kommen. Deswegen habe ich nicht nur bald mit einem zusätzlichen geisteswissenschaftlichen Studium ... für die Kunstvermittlung nicht zumindest partiell auch selbst künstlertheoretische Züge tragen. Historische Entstehung Das Phänomen der Künstlertheorien entsteht in der Romantik, als sich nach der Französischen Revolution die Kunst als ein ganz neuartiger, eigengesetzlicher Erfahrungsbereich in der aufkommenden bürgerlichen Gesellschaft ausdifferenziert. Dass die Kunst dabei so autonom wie nie zuvor wird, geht indes nicht in erster Linie auf ihren immer schon bestehenden Unabhängigkeitsdrang zurück, sondern auf die der Romantik vorhergehenden revolutionären ... >>

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    Michael Lingner Notwendigkeit und Möglichkeit von Selbstbestimmung in der Kunst heute I. NOTWENDIGKEIT Auf der Suche nach einem anderen Leben begeben sich immer mehr Menschen auch in die virtuelle Welt. Das verbreitete Bedürfnis, seiner Alltagswirklichkeit zu entfliehen, ist ... Gebrauch anderer potenziell oder tatsächlich abhängig machender Surrogate, das Motiv für die Beteiligung an solchen Phänomenen wie »Second Life«. Im Unterschied dazu lag eine wesentliche kulturelle Leistung neuzeitlicher Kunst darin, dem Begehren, aus der bestehenden in eine andere Welt zu entkommen, nicht nur Ausdruck zu verleihen, sondern es mehr oder weniger auch wirklich auslebbar zu machen. Solange ... nach ihr eigenen Gesetzen bestimmte Lebens-, Werk- und Organisationsformen zu schaffen, die total anders als die übrige Welt sein sollten. Wo das gelang, war in der Moderne durch Kunst und nicht mehr durch die Religion ein ebenso sinn- und wertvolles wie alternatives Dasein in und zu dieser Welt gegeben. Seitdem aber auch die Kunstwelt dem Diktat der ... finanziell definiert wird, ist die Drift der Gegenwartskunst zur Publikumswirksamkeit und damit zur Anpassung an den Mainstream unaufhaltsam. Wie den Klimawandel so hat man auch die Ökonomisierung der Kunst jahrelang bestritten, nicht wahrhaben wollen und immer noch schöngeredet, bis sie schließlich zu einem unbestreitbaren Faktum geworden ist. So ist es für die Wirtschaft schon lange selbstverständlich etwa durch Akzeptanz-, Legitimations- und Reputationsgewinne von der Kunst zu profitieren. Indes haben wir es mittlerweile bereits mit einer zweiten Phase der Ökonomisierung von Kunst zu tun. Derzeit ereignet sich auf dem Kunstmarkt eine gravierende, zur ... >>

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    ... thäte nichts.» P.O. Runge, aus Hinterlassene Schriften. Die Entstehung des Phänomens der Künstlertheorien in der Moderne liegt wesentlich darin begründet, dass sich nach der Französischen Revolution die Kunst in der Romantik als ein ganz neuartiger, eigengesetzlicher Erfahrungsbereich in der aufkommenden bürgerlichen Gesellschaft ausdifferenziert. Dass die Kunst dabei so autonom wie nie zuvor wird, geht indes nicht in erster Linie auf ihren immer schon bestehenden Unabhängigkeitsdrang zurück, sondern auf die der Romantik vorhergehenden revolutionären gesellschaftlichen Veränderungen. Denn auch wenn die französische Revolution mit ihren sozial-politischen Zielsetzungen zunächst scheiterte und ihre aufklärerisch-humanistischen Ideale selbst grausam verriet, war die frühere weltliche und geistige Vorherrschaft von Adel und Klerus endgültig gebrochen. Der weitgehende Verlust dieses angestammten Bezugsrahmens und weniger die Stärke ihres eigenen Freiheitsstrebens hat wesentlich die Autonomisierung der Kunst befördert. Jedenfalls kann und will die ihrer klerikalen und feudalen Fesseln entledigte Kunst dann im beginnenden bürgerlichen Zeitalter der Säkularisierung und Demokratisierung nicht länger mehr als ein Instrument der göttlichen Sinnordnung oder eines herrschaftlichen Ordnungssinns fungieren und scheidet darum aus ... >>

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    Zur gesellschaftlichen Orientierung autonomer Kunst Über Michael Lingner / Rainer Walther: Paradoxien künstlerischer Praxis. Die Aufhebung der Autonomie des Ästhetischen durch die Finalisierung der Kunst. Kunstforum International Bd. 76, S. 60-113. Zusammenfassung An Paradoxien haben schon die Philosophen der Antike ihren Verstand geschärft. Paradoxien sind widersprüchliche Aussagen, die sich gerade wegen ihrer ... Umorientierung zu zwingen. Sie führen diese Widersprüchlichkeit sozusagen vorsätzlich herbei, indem sie ihrer kunstsoziologischen, aber auch philosophisch und kunsthistorisch argumentierenden Abhandlung als Leitgedanken die Frage zugrundelegen, wie die Kunst gleichermassen gesellschaftlichen und ästhetischen Ansprüchen gerecht werden kann. Was der modernen Kunst bisher nur in einigen wenigen Sternstunden ihrer Geschichte vergönnt war: den Teufelskreis zu durchbrechen, entweder ihre ästhetische Qualität dem Gesellschaftlichen opfern, oder aber auf ihre gesellschaftliche Funktion zugunsten ... hier zur Maxime jeder künftigen künstlerischen Praxis erhoben. Die schlechte Alternative, nur ästhetisch oder nur gesellschaftlich wirksam sein zu können, wird als Folge der Autonomie dargestellt, welche die Kunst am Anfang des 19. Jahrhunderts erlangte. Seitdem gibt es eine andauernde Polarisierung der Kunstdiskussion, da die Autonomie entweder zum Symbol kulturell errungener Rechte, d.h. zum Garanten ... >>

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    Michael Lingner, Franz Erhard Walther Kunst - Sprache M.L.: Am Anfang unseres Vorhabens, deine Vorstellungen über Kunst im wahrsten Sinne des Wortes 'zur Sprache zu bringen', liegt es nahe, zuerst ganz grundsätzlich auf das Verhältnis von Kunst und Sprache einzugehen, weil so dem Leser am besten deutlich werden kann, welche Bedeutung für deine künstlerische Praxis du deinen eigenen begrifflichen Überlegungen zumißt - und damit ja letztlich ... als Bereicherung oder zumindest als Selbstverständlichkeit betrachtet werden, sondern allzuoft Argwohn und Mißverständnissen ausgesetzt sind, hat seinen eigentlichen Ursprung in der seit der Renaissance sich vertiefenden Trennung von Kunst und Wissenschaft. Auch wenn diese Abgrenzung in der historischen Entwicklung immer wieder aufgebrochen worden ist, so konnte sie doch nie wieder wirklich durchbrochen werden. Vielmehr hat die Wissenschaft, die mit ihren Technologien heute selbst das Bildmonopol der Kunst in Frage stellt, sich des Begriffsmonopols total bemächtigt, und in meinen "Vorbemerkungen" habe ich einen wesentlichen Grund genannt, warum und mit welchen Konsequenzen selbst die Kunstwissenschaften den ... >>

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    ... Hamburg Armin Chodzinski (AC), Künstler und Unternehmensberater, Hamburg im Publikum: Martin Köttering (MK), Präsident der HFBK Hamburg Rahel Puffert (RP), Kulturwissenschaftlerin, Hamburg Moderation (MOD): Bettina Steinbrügge, Halle für Kunst e.V., Lüneburg Tim Voss, Galerie der HFBK Hamburg Gerne wird die bildende Kunst weiterhin als etwas „Anderes" gesehen, ein von ökonomischen Notwendigkeiten befreiter Raum, hehren Idealen der künstlerischen Selbstfindung und der Forschung verpflichtet. Der Kunstmarkt stellt dem gegenüber jedoch scheinbare Leistungskriterien ... ist sein ganz eigenes Schicksal, sein Möglichkeitsfeld. Individualität ist dann der Stil dieses Scheiterns." (S.37). Es gibt ja dazu einige soziologische Texte, in denen erklärt wird, warum Kunst kein Berufsfeld ist. Warum hat dieses nicht existierende Berufsfeld diese Attraktivität? Ist Künstler-sein eine Möglichkeit unkonventionell nach oben zu kommen? ON: Für mich hieß unkonventionell, dass ich mir nicht vorstellen konnte, Kunst zu studieren. Ich hatte nicht das Berufsziel: Künstler. Aber ab einem bestimmten Punkt habe ich mich in der Situation wiedergefunden, wo ich meine soziale Rolle als Künstler bezeichnen musste. Der Weg, Kunst zu studieren und dann in das Berufsleben „Künstler" zu wechseln, der schien mir vollkommen unmöglich. Als ich 1990 nach dem Fall der Mauer endlich jene Kunst des ... >>

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    Michael Lingner Zur Konzeption künftiger öffentlicher Kunst Argumente für eine Transformierung ästhetischer Autonomie Zum Zeichen des kulturellen Neuanfangs sind bereits 1950 vom Bundestag die sogenannten »Kunst-am-Bau«-Richtlinien verabschiedet worden, um die im Dritten Reich geächtete und verfolgte moderne Kunst öffentlich zu rehabilitieren. Wo immer in der Bundesrepublik seither Werke des 20. Jahrhunderts nicht an ihren herkömmlichen Schauplätzen - den Museen, Kunstvereinen oder Galerien - zu sehen sind, handelt es sich zumeist um Ergebnisse solch staatlich geförderter »Maßnahmen zur künstlerischen Ausgestaltung öffentlicher Gebäude« (1). Obwohl diese Auftragswerke, gerade weil sie in und vor der Öffentlichkeit sich als Kunst zu beweisen haben, allzuoft von prätentiöser Penetranz sind, führen die meisten doch nur ein Schattendasein - jedenfalls was ihre gesellschaftliche Akzeptanz betrifft. Immer wieder wird solchen Projekten Verschandelung und ... Arbeiten wieder aus der Öffentlichkeit entfernt wurden. Daß ihre Gegner sich meistens nicht durchsetzen konnten, ist vor allem wohl dem Nimbus von Progressivität zu verdanken, der die moderne Kunst besonders in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg umgeben hat. Zwar wurde sie deswegen noch längst nicht allgemein akzeptiert, zumindest aber doch - wie widerwillig auch immer - respektiert. Spätestens ... >>

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    ... Situation Oppositioneller in Syrien und im Irak und über den langen Kampf um die palästinensische Identität. berlin 36 Die Videokunst etabliert sich, der Videokunstpreis des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medientechnologie bleibt ein Forum für Entdeckungen. Der diesjährige L-Bank-Förderpreis ging an die Berliner Gruppe 'Soap'. düsseldorf 38 "Es ist alles wahr" - das kann niemand mehr im Ernst sagen, und schon gar nicht in der Kunst. Das gleichnamige Gruppen-Projekt in der Galerie M.+R.Fricke behauptete dies dennoch - und meint es nun auch mit ihren Künstlerseiten ganz ernst. Zusammengestellt von Ute Janssen und ... zu einer Informations-Drehscheibe entwickeln. Ilske von Schweinitz stellt das Projekt vor. dresden 44 Vom vielen Lob, das Dresden einheimst, kann die Stadt keine Räume für die aktuelle Kunst bezahlen. Um so wichtiger ist privates Engagement. Die Kombination von art 'otel und Kunsthalle könnte ein Modell für andere Städte sein, während die Graphik-Messe vor ihrer entscheidenden Frage steht. steirischer herbst 48 Ein Jahr begleitete ZYMA Art Today die Macher des steirischen herbstes auf ihrem Weg zum Festival 1995. 'Das Spiel ist aus, die Kunst geht weiter' - und weiter geht auch die Kooperation von Veranstaltern und Magazin. peter weibel 52 Methode ja, Affront nein: Das Porträt von Peter Weibel. Eine Streitfigur, eine streitbare Figur. Künstler und Theoretiker, Vermittler und Autor, Produzent und Agent. Anwalt der Neuen Medien. Oder doch zuallererst ein politisch Unbequemer? richard sennett 54 Von der "Kultur des Unterschieds" berichten die Auseinandersetzungen des New Yorker Kultursoziologen Richard Sennett mit den Strukturen der Großstädte. Im Gespräch mit Peter ... >>

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